Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds – Teil 6 – Analyse

Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds – Teil 6 – Analyse

Von meiner Modellübersicht hast Du bisher die Bereiche

  • Abflüsse,
  • Abflüsse (kumuliert),
  • Rückflüsse und 
  • Rückflüsse (kumuliert)

gesehen.

Auswertung

Damit verbunden waren noch die einzelnen fiktiven Investmentkonten und die Matrix für die Modellkurven. Darauf basierend wurde die Entwicklung des NAV ermittelt. Dieser soll jetzt zur weiteren Verarbeitung ins Verhältnis zu den Ab- und Rückflüssen gesetzt werden.

Meine Übersicht wird daher um weitere Spalten erweitert.

Übersicht - Analyse

Was kannst Du hier erkennen?

In dem Bereich „Kapital realisiert“ habe ich die realisierten Ereignisse getrennt nach Abgänge (Ausfälle) und Rückzahlungen angeführt. Es geht darum, das Nominalvolumen zu ermitteln. In die Spalte „NAV“ habe ich den aufaddierten NAV aller einzelnen Investmentkonten eingetragen. Die Spalte Bestand enthält das kumulierte Auszahlungsvolumen, abzüglich der Abgänge (Ausfälle) und Rückzahlungen zu Nominal.

Der Insider spricht auch von  der aktuellen „At-Cost-Bewertung“. Basierend auf diesen zusätzlichen Spalten bin ich nun in der Lage für das jeweilige Quartal das realiserte und das unrealisierte Ergebnis zu ermitteln.

In einer weiteren Spalte habe ich noch den laufenden Multiple am Ende des jeweiligen Quartals ermittelt. Ich arbeite hier mit dem Exit-Multiple, welche das abgeflossene Kapital ins Verhältnis zu den realsierten Kapitaleingängen stellt. Kurzum das Verhältnis Cash out zu Cash in. Ich denke ein Multiple von 10,3 kann sich mehr als sehen lassen.

Die folgende Grafik stellt die Abflüsse – Cash out – ohne Management Fee (= rot) den Rückflüssen – Cash in – (= grün), den NAV je Periode (= blaue Linie) und den erzielten Gewinn (= gelbe Linie) gegenüber. Bis auf den NAV handelt es sich um kumulierte Werte. 

Fondsentwicklung

Du siehst bei der Entwicklung, dass sich der Fonds bis zum 22 Quartal noch im Minus befindet. Nur der NAV kann dem Investor einen Anhaltspunkt geben, was sich hinter den verschlossenen Türen so abspielt. Er liegt zu dem Zeitpunkt bei rund 180 Mio. EUR, während das realisierte Ergebnis noch bei -17 Mio. EUR liegt. Der NAV ist für das Fondsmanagement ein sehr bedeutendes Kommunikationsmittel. Hierin liegt auch die Brisanz und das Licht und der Schatten, die mit diesem Thema verbunden sind. Ich denke, dass ich ein recht optimistisches Szenario gewählt habe. Aber selbst hier muss der Investor anfänglich eine sehr lange Durststrecke durchlaufen. Bei mir sind es 22 Quartale. In der Realität kannst Du mit Sicherheit noch eine „Schüppe“ drauflegen. 

Mein Modell ist wenig ausdifferenziert, daher wiederholen sich die Ausschläge des NAV nahezu gleichbleibend. Auch das realisierte Ergebnis steigt dadurch treppenförmig an. Durch die Anpassung des Modells eventuell durch den Einbau eigener Stellgrößen kannst Du Dein Modell anpassen. Welche Stellgrößen dies sein können, erfährst Du in den nächsten Tagen in der Fortsetzung der Reihe – Teil 7. 

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