Nachdem unlängst erst eFront, der französische Softwareanbieter für das Management von Alternativen Investment, von San Francisco Partners an Bridgepoint veräussert wurde, gibt es laut Computerwoche (CW) nunmehr Gerüchte, dass auch die Investoren von sungard dem als lange schon überfällig geltenden Ausstieg planen.
Laut Bloomberg war bei eFront alternativ auch ein Börsengang ins Auge gefasst worden. Letztendlich kam dann Bridgepoint zum Zuge. Mit der Software Suite Investran steht sungard in Wettbewerb mit eFront, ist aber insgesamt wesentlich breiter aufgestellt und meiner Schätzung nach bezogen auf den Umsatz mehr als 15 mal so groß.
Die CW schreibt, dass es dem aktuellen Investoren Konsortium nicht gelang die Attraktivität von sungard für eine möglichen Exit signifikant zu steigern. Neue Investoren zu finden, dürfte deshalb nicht einfach werden. Ich halte die Wahrscheinlichkeit für einen Börsengang für wesentlich höher.
Durch die zunehmenden Anforderungen der Regulatoren ist die Nachfrage nach Softwarelösungen in diesem Marktsegment gut. Wachstumsraten von über 30 % p.a. sind durchaus realisierbar. In Deutschland ist das Marktumfeld schwieriger. Hier bin ich mit meiner Prognose nicht so optimistisch.
Die in den letzten Jahren zunehmend zu beobachtende Konzentration der Anbieter durch Übernahmen, macht mich hinsichtlich der künftig zu erwartenden Innovationskraft, skeptisch. Neues Geld in den Kassen von sungard könnte sich aber inspirierend auf die Softwareentwicklung für die Anbieter von Alternativen Assets auswirken.
Noch vor wenigen Jahren war die Rolle des Leaders im Markt hart umkämpft. Mit jedem neuen Major Release wechselte die Beliebtheit bei den Kunden. Aktuell ist etwas die Luft raus. Wenige internationale Anbieter bestimmen den Markt. Ansonsten gibt es viele lokale Anbieter, mit mehr oder weniger profundem Know-how.
Jetzt ist es kein Gerücht mehr. Sungard wurde von FIS™ dem nach eigenen Angaben weltweit größten Unternehmen für Finanztransaktionen für 9,1 Mio USD inklusive Schulden übernommen. Mehr dazu findest Du direkt auf der Webseite des Technologiekonzerns.