Solvency II – (7) Fazit/ Ausblick für Alternative Assets

Titelbild: Blickpunkt

Heute nun das abschließende Fazit und einen Ausblick zum Thema: Solvency II und die Manager von Alternativen Assets. Die bisherige Historie an Beiträgen ist:

Situation

Mein persönlicher Eindruck ist, dass sich in allen Teilen der Wertschöpfungskette der Alternativen Assets bisher viel zu wenig mit dem Thema Solvency II befasst wurde.

Weder die Versicherer haben sich konkret mit den Anforderungen an die Asset Manager befasst, noch haben diese ihrerseits die Anforderungen an ihre „Zielinvestments“ formuliert.

Dem Thema entfliehen können wohl nur die wenigsten, da sie bereits jetzt schon voll involviert sind, oder aber durch Dritte infiziert wurden. Im Teilbeitrag 5, hatte ich exemplarisch 7 Gründe aufgeführt, warum eine Zusammenarbeit mit Versicherungen für den Asset Manager Sinn macht, und dass ich so gut wie keine Option sehe, die aktuelle Zusammenarbeit einzustellen. Der Versicherer allerdings, wird künftig stärker selektieren müssen.

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Solvency II – (2) Was wird von einem Manager aus dem Bereich Alternative Assets erwartet?

Heute beschäftige ich mich damit, um was es bei dem Thema Solvency II für den Asset Manager eigentlich geht. Im letzten Beitrag:

hatte ich grob erklärt, warum ein Asset Manager ggf. von Solvency II betroffen sein könnte.

Warum eigentlich die ganze Aufregung?

Hierzu muss ich zunächst etwas ausholen, ohne aber in die Tiefen von Solvency II abrutschen zu wollen. Die Antwort zu der Frage im Titel kann ich vorab auch schon geben:

Daten, Daten und nochmals Daten bis ins Detail, möglichst kurzfristig, regelmäßig oder auch adhoc und bis in die Bilanz der Zielfonds hindurch in höchster Qualität, automatisiert aufbereitet und maschinenlesbar.

Kurz gesagt, wir sprechen hier vom gläsernen Fonds!

Hintergrund

Die Solvency II Verordnung ist eine europäische Richtlinie. Verantwortlich für die Durchführung ist die European Insurance and Occupational Pensions Authority, abgekürzt EIOPA, in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Aufsichtsorganen der Mitgliedstaaten, in Deutschland die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, abgekürzt BaFin. Was Basel II und folgende für die Kreditwirtschaft, ist Solvency für die europäische Versicherungswirtschaft.

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Solvency II – (1) Auch für Manager von Alternativen Assets?

Kasten mit Karteireitern

Solvency II ist doch ein Thema für Versicherer, für die Fondsanbieter gilt doch das KAGB.

Allzu oft ist dies noch die Meinung von Fondsmanagern. Aber Solvency II schleicht sich heimlich durch die Hintertür in die Organisation des Fondsmanagers hinein und kann erheblichen Einfluss auf die Geschäftsabläufe haben.

Publik sind die Auswirkungen schon seit mindestens fünf Jahren. Da jedoch  das Geschäftsfeld der Alternativen Assets eine untergeordnete Rolle bei den Versicherern spielt, wurden die Fondsmanager bisher nur in Ausnahmefällen direkt mit Anforderungen aus Solvency II konfrontiert. Nach landläufiger Meinung geht es bei Solvency II schließlich um Regulatorien für die Versicherungswirtschaft, während für die Fondsbranche das KAGB zuständig ist. Deshalb verwundert es auch kaum, dass bei vielen Fondsmanagern noch gar keine Sensibilität für das Thema vorhanden ist.

Bin ich als Fondsmanager nun betroffen oder nicht?

Meines Erachtens hängt dies zunächst vorrangig davon ab, ob mindestens eine Versicherung oder eine versicherungsähnliche Einrichtung Fondsanteile an einem der verwalteten Fonds gezeichnet hat. Ist dies nicht der Fall, dann könnte es glimpflich ablaufen.

! Aber Vorsicht, wurden Anteile des Fonds durch einen anderen Fonds (Fund of Fund, abgekürzt FoF) gezeichnet, welcher selbst einen Versicherer als Investor hat, dann kann bereits durch diesen Umstand der eigene Fonds ebenfalls infiziert worden sein.

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