Regulierungs- und Berichtsflut – Wer soll das alles lesen und verstehen?

Regulierungs- und Berichtsflut – Wer soll das alles lesen und verstehen?

Berichte müssen verarbeitet werden. Daher ist nicht nur der Erzeuger des Berichts gefragt, sondern auch der Empfänger. Brauchen wir nicht auch eine Kennziffer für die nachhaltige Qualifikation des Anlegers?

In den letzten beiden Jahren hatte ich mich eingehender mit dem KAGB und anderen Gesetzen und Verordnungen Rund um das Thema Alternativen Assets beschäftigt. Die Finanzdienstleistungsindustrie wird geradezu von einer Welle von neuen Gesetzen oder deren Anpassung überrollt.

Es gilt genau zu eruieren inwiefern ich als Finanzdienstleister von dem Gesetz möglicherweise betroffen bin. Leider ist dies auf den ersten Blick gar nicht so einfach erkennbar. Durch gesellschaftsrechtliche Verflechtungen kann sich aus einem Regelwerk sehr schnell eine indirekte Verpflichtung ergeben. Fataler Weise ist oftmals gar nicht klar, welches Gesetz konkret anzuwenden ist und welches das andere gerade mal aushebelt.

Viele Initiativen geschehen unter dem Deckmantel der Finanzkrise. Es ist eben gerade en vogue, mit erhobenen Finger auf die Finanzhaie zu zeigen. Willkommen ist der damit für die legitimierten Institutionen verbundene Nebeneffekt, sich hier über Jahre hinweg eine Daseinsberechtigung zu verschaffen.

Ja, ich arbeite auch als freiberuflicher Berater und profitiere natürlich auch von solchen Ausschweifungen. Warum also dann dieser Beitrag?

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Leverage-Capital (LC) – Welche Möglichkeiten gibt es, dem Treiben entgegenzuwirken? – Teil 2

Titelbild: Blickpunkt

Leverage-Capital (LC) – Welche Möglichkeiten gibt es, dem Treiben entgegenzuwirken?

In Teil 1 des Beitrages hatte ich mich mit einigen Regelungen im Gesetz auseinandergesetzt. Heute möchte ich mir anschauen:

Was könnte passieren, wenn die Aufnahme von Fremdkapital unlimitiert möglich ist?

Nehmen wir, ganz unabhängig von gesetzlichen Regelungen, an, dass ein oder eine Reihe von Investoren insgesamt 100 Mio. EUR in ein Investmentvermögen einbringen.

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Fristenkongruenz im Fondsmanagement

Fristenkongruenz im Fondsmanagement

Ganz aktuell haben wir mit der PROKON wiedermal ein Investmentmodell, basierend auf Genussrechtskapital, welches scheinbar nicht funktioniert hat. Schon ist das Geschrei nach weiteren regulatorischen Maßnahmen groß.

Ich möchte hier nicht auf die Geschäftspraktiken von PROKON eingehen, da ich die Gesellschaft nur von den permanent ins Haus flatternden Werbe-Flyern, welche ihr jähes Ende in meiner Papiertonne fanden, kenne und mir daher auch kein Urteil erlauben kann. Mein Thema ist die Fristenkongruenz, die meines Erachtens auch im Falle PROKON eine entscheidende Rolle spielt.

Was ist Fristenkongruenz?

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Wird das KAGB zu … stärkeren Konzentration … höheren Kosten … führen?

JoDeCoin

Wird das KAGB zu … stärkeren Konzentration … höheren Kosten … führen?

Mögliche Auswirkungen des KAGB

Die meisten der noch in Deutschland ansässigen Anbieter stehen direkt oder indirekt in einer mehr oder weniger engen Verbindung mit einer Bank oder einer Versicherungs-gesellschaft. Meist ist die Verbindung sehr eng.

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Inländische Investmentfonds – Welches Volumen, wie viele Anbieter?

Seit einigen Monaten schreibe ich Beiträge Rund um das Thema KAGB. Bei einem in Arbeit befindlichen Artikel wollte ich ein spezielle Marktsegment ins Verhältnis zum Kapitalmarkt stellen. Bei meiner Recherche in den unterschiedlichsten Datenquellen ist mir dann, die zugegebener maßen nicht sehr neue Idee gekommen, einmal den Markt der inländischen Investmentfonds hinsichtlich der Anzahl der Player und des Volumens näher zu betrachten.

Wieviel Anbieter gibt es also am Markt und welches Volumen verwalten sie?

Meine Datenquelle ist die Kapitalmarktstatistik Juli 2013, der Deutschen Bundesbank. Außerdem habe ich bei der Deutschen Bundesbank noch ein Faktenblatt, Stand Juni 2013, zu den inländischen Investmentfonds gefunden.

Statistik: inländische offene Investmentvermögen 

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Wann kommt das erste europäische zentrale Vermögensregister für alle Assetklassen?

Ich sehe die Entwicklung hin zu einem zentralen europäischen Register für alle Assetklassen. Hintergrund ist die notwendige Qualitätssteigerung im Fondsreporting zur adäquaten Risikokalkulation.

Gerade wird die AIFM-Richtlinie der EU im neuen Kapitalanlagegesetz (KAGB) umgesetzt. Die EU möchte mit umfassenden gemeinsamen aufsichtsrechtlichen Regelungen den mit Anlagestrategien und -techniken verbundenen etwaigen Risiken entgegenwirken. Bestandteil des deutsche KAGB ist daher auch eine umfassende Berichtspflicht der Manager von Investmentvermögen an die BaFin.

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Was ist erfolgreiches Private-Equity-Business?

  • Sicht
    • einzelwirtschaftlich (Fonds, Management, Investor)
    • gesamtwirtschaftlich (Branche)
    • staatlich (Finanzamt, Ressorts in Ministrien)
>>> Überarbeitete Version, ersetzt Version vom 29. April 2013

Entscheidend für die Antwort wird sein, wem Du die Frage stellst. Antworten möchte ich zum einen aus der Sicht des Fonds, seines Managements und seiner Investoren, zum anderen aus gesamtwirtschaftlicher Sicht und abschließend aus staatlicher Sicht.

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Vorschlag zu Belebung des deutschen Venture-Capital-Marktes

Dieser Beitrag beinhaltet einen Vorschlag zur Belebung des deutschen Venture-Capital-Marktes durch eine Steigerung des Aufkaufs von Beteiligungen von Frühphasen-Investoren.

U.a. werden folgenden Begriffe benutzt:

Erstinvestor = Investor, der in der Seed- oder Start-Up-Phase in ein Unternehmen in der Erst- oder Zweitrunde investiert.
Folgeinvestor = Investor, der dem Erstinvestor die Beteiligung abkauft und weitere Mittel in das Portfoliounternehmen in Höhe von mindestens 1 Mio. EUR einbringt.
Akquisitionsportal = AKQP: Portal auf dem das gesamte Prozedere technisch abgewickelt wird.
Akquisitions-Coin = AKQC: Verrechnungseinheit.
Akquisitionsstelle = AKQSt: Verantwortliche Organisation für die Abwicklung und den betrieb des Portals.

Welche zusätzlichen Möglichkeiten bestehen, um den deutschen Venture-Capital-Markt zu beleben?

Aktuell gibt es den ERP-Startfonds (KfW), den High-Tech Gründerfonds und die landeseigenen Förderprogramme. Jüngst ist noch ein Förderprogramm für Business Angel hinzugekommen. Aber reicht das?

M.E. nein, denn solange die Exitwege verstopft sind, macht es keinen Sinn neue Maßnahmen aufzulegen, die zwangsläufig an den verstopften Kanälen versiegen. Der natürliche Fluss muss wieder in Gang gesetzt werden.

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Venture Capital in Deutschland tritt auf der Stelle

(1) Nach dem  Platzen der Internet-Blase hat sich der Markt von seinem Tiefstand Ende 2002 nicht mehr nennenswert erholt. Das leichte Aufflackern in 2008 wurde durch die anhaltende Banken- und EURO-Krise im Keim erstickt.

Siehe hierzu Vorträge vom German.Venture.Day 2013 des Private Equity Forum NRW e.V.:

Vortag Dr. Michael Brandkamp vom HTGF
Vortrag Prof. Michael Schefczyk von der Technischen Universität Dresden

Keine der zahlreichen Versuche den Markt wieder zu beleben hat bisher gefruchtet. Solange einer Krise die nächste folgt, ist es sehr schwer Investoren für den sehr risikobehafteten Markt zu finden. Die immer umfangreicher werdenden Regularien für institutionelle Anleger und die deutsche Versicherungsmentalität tragen sicherlich ihren Teil dazu bei.

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