Deal Flow Management – Teil 2 – Vorselektion

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Deal Flow Management – Vorselektion

Im ersten Beitrag hatte ich eine Gruppierung des Deal Flow Prozesses in 3 Level vorgenommen. Heute geht es um Level I – Vorselektion, also der Trennung der Spreu vom Weizen.

Was sind die Aufgaben? 

Da kommen mitunter die verrücktesten Projektideen rein. Die Aufgabe bei der Vorselektion ist es effizient eine Klassifizierung vorzunehmen, ohne jedoch auf den ersten Blick nicht erkennbare Schmuckstücke zu verlieren.

Wird hierfür ein erfahrener Manager eingesetzt, der die Unterlagen so aufbereitet bekommt, dass er schnell eine Klassifizierung vornehmen kann, dann ist der Einsatz einer solchen hochbezahlten Fachkraft gerechtfertigt, denn die ankommenden Anfragen sind schließlich die Grundlage für künftige Investments. Hilfreich ist, wenn die Prozesse hinter der Klassifizierung im Vorfeld bereits aufgesetzt wurden. Wie bei Personalunterlagen sollte die Klassifizierung niemals auf dem Original erfolgen, sondern immer auf einem IT-technisch erstellten Deckblatt oder aber direkt online. Dadurch wird auch gesichert, dass die Anfrage zeitnah im System enthalten ist. Bis zu 5 Klassifizierungsstufen sollten eigentlich reichen, um dahinterstehende Prozesse für die Assistenz zu bestimmen.

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Newsletter des BAI 10/2013

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Quelle: 10/2013 – BAI

Der BAI geht in seinem jüngsten Newsletter –  BAI – Newsletter Oktober 2013 – auf diverse Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem KAGB und seinem Umfeld ein.

Insbesondere wird die ausstehende Anpassung der Anlageverordnung angesprochen, da hier die neu aufgelegten Fondstypen noch keine Berücksichtigung finden. Dies kann dazuführen, dass institutionelle Anleger nicht investieren dürfen.

Auch die konzeptionelle Trennung von offenen und geschlossenen Fonds, ein Eckpfeiler des KAGB , scheint nicht konform mit der AIFM  zu sein.

Das das Steueranpassungsgesetz, welches vor der Wahl nicht mehr verabschiedet wurde, angesprochen wird, war klar.  Weitere Themen sin natürlich die steuerlichen Vergünstigungen. Während die Parteien noch über die Regierungsbildung verhandeln, schärfen die Verbände ihre Messer.

Mehr zu den Themen, kannst Du direkt dem Newsletter entnehmen.    

Deal Flow Management – Teil 1 – Initialisierung

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Deal Flow Management – Initialisierung

Nachdem ich mich in den letzten Wochen mit der Modellierung eines Venture-Capital-Fonds beschäftigt habe, mache ich heute einen Sprung hin zum Deal Flow Management. Auch dieses Thema möchte ich in mehreren aufeinanderfolgenden Beiträgen behandeln. Für diejenigen, die in der Branche nicht so stark verankert sind, eine kurze Erklärung, was ich unter Deal Flow bzw. Deal Flow Management verstehe.

Kurz gesagt handelt es sich beim Deal Flow um Finanzierungsanfragen, die an einen Fonds aus unterschiedlichen Quellen herangetragen werden. Diese Anfragen gilt es in einem gut strukturierten Prozess, Deal Flow Management, effizient zu sichten, zu analysieren, zu bewerten und zu selektieren.

Ich habe mich entschlossen in meinem Beitrag, auch diesmal im Segment Venture Capital zu bleiben. Insgesamt ist der Prozess bei KVGen, die Private Equity, Real Estate oder Infrastruktur Vermögen verwalten aber ähnlich.

Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist zunächst die Trennung in den Deal Flow für Direktinvestments und Fund-of-Funds-Investments. Dieses Merkmal hatte ich des Öfteren schon in meinen Beiträgen angesprochen. Beim Direktinvestment beteiligt sich das verwaltete Vermögen direkt an einem Unternehmen, wobei man auch bei Zwischenschaltung einer sogenannten Blocker GmbH von direkten Investments spricht. Es handelt sich hier lediglich um ein steuerliches Konstrukt. FoF-Investments hingegen sind indirekte Investments, die über einen anderen Fonds, welcher dann für die Betreuung des direkten Investments verantwortlich ist, erfolgt. Du kannst Dir hierzu auch meinen Artikel:  Fondsstrukturen im PE-Business: Fund-of-Fund und Direkte Investments  anschauen.

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Ich beschreibe in meinem Beitrag das Deal Flow Management einer KVG, welche einen Venture Capital Fonds betreut, der direkt in Unternehmen investiert. Es geht mir in der Beitragsreihe insbesondere darum, die prozess- und IT-technische Abwicklung zu skizzieren. Wobei in diesem Zusammenhang sicherlich auch das Thema Knowledge Management eingehender behandelt werden könnte. Vielleicht in einem anderen Beitrag.
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100 Beiträge in 7 Monaten

100. Beitrag

100 Beiträge in 7 Monaten – Womit hat sich der JoDeCon-Blog in den letzten Monaten beschäftigt?

Es ist vollbracht. Nach nunmehr 7 Monaten mit meinem eigenen Blog ist der 100. Beitrag erschienen. Ein guter Zeitpunkt, um einmal Revue passieren zu lassen, was in diesem Zeitraum alles so erschienen ist.

Das hätte ich am Anfang selbst nicht geglaubt, dass es so schnell so viel werden wird. Die Artikel sind unterschiedlich lang, aber die Anzahl der längeren Artikel überwiegt. Hätte ich hier noch mehr aufgeteilt, dann wäre jetzt sogar die 150 schon nahe.

Welche Artikel habe ich erstellt?

Wenn Du Dir das Hauptmenü anschaust, dann siehst Du die 3 Gruppen, mit denen ich mich schwerpunktmäßig beschäftige:

Finanzdienstleister – Unternehmen/ Startups – Existenzgründer.

Eigentlich dreht sich alles um die Alternativen Assets mit dem Hauptfokus Venture Capital und Private Equity und zwar nicht nur auf Seiten der Finanzierer, sondern auch auf Seiten der Kapital suchenden und bereits finanzierten Unternehmen.

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Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds – Teil 7 – Mögliche Stellgrößen

JoDeCon Abakus

Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds – Teil 7 – Mögliche Stellgrößen

Mit dem Muster einer Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds sind wir eigentlich ja schon durch. Mein Muster wurde bewusst einfach gehalten, um die Gelegenheit zu haben, dies über den Blog vernünftig abhandeln zu können.

Ich höre manch einen sagen, eigentlich reicht mir das vollkommen aus, wenn die Kurven noch etwas geglättet werden. Andere wiederum möchten noch weitere Stellgrößen hinzunehmen. Ein ähnliches Thema hatte ich in meinem Blog schon mal, allerdings auf dem tieferen Unternehmenslevel. Hier gibt es einen Beitrag: Wertbeeinflussende Faktoren bei der Bewertung von Unternehmensinvestments im Private-Equity-Business (Teil 2), der einige Faktoren aufgreift, die eventuell Einfluss auf die Ermittlung des Unternehmenswertes haben können. In unserem Modell geht es auch darum. Hier bauen wir die Faktoren aber bereits im Vorfeld ein, um z.B. eine Stress-Test-Simulation fahren zu können. Es gilt dann auch zu überlegen, ob und welche Gegenmaßnahmen eingeplant werden müssen. Ob die BaFin sowas künftig abfragt?

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Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds – Teil 6 – Analyse

JoDeCon Abakus

Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds – Teil 6 – Analyse

Von meiner Modellübersicht hast Du bisher die Bereiche

  • Abflüsse,
  • Abflüsse (kumuliert),
  • Rückflüsse und 
  • Rückflüsse (kumuliert)

gesehen.

Auswertung

Damit verbunden waren noch die einzelnen fiktiven Investmentkonten und die Matrix für die Modellkurven. Darauf basierend wurde die Entwicklung des NAV ermittelt. Dieser soll jetzt zur weiteren Verarbeitung ins Verhältnis zu den Ab- und Rückflüssen gesetzt werden.

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Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds – Teil 5 – Rückflüsse

JoDeCon Abakus

Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds – Teil 5 – Rückflüsse

Eigentlich hast Du die Rückflüsse in den vorherigen Teil 4 der Beitragsreihe schon sehen können. Wie gesagt am Ende der eingeplanten Investmentdauer wird der NAV nämlich im positiven Falle zu einem Rückfluss umgebucht.

Mit Rückflüssen rechne ich in meinem Modell standardmäßig nach 5 Jahren. Ich arbeite dabei mit den Ausprägungsstufen (Gruppen) Normalo und Star. Die Zuordnung zu einer Gruppe bestimmt, wie üppig die Gewinne ausfallen sollen.   

Die nachfolgende Grafik zeigt die Rückflüsse zu Nominal. 

Rückflüsse - Cash in

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JoDeCon – Blog in neuem Design

JoDeCup

So heute habe ich es endlich geschafft. Der Blog ist auf die aktuelle Version, WordPress 3.7 umgestellt. Bei der Gelegenheit bin ich direkt auf das neueste WordPress-Theme gewechselt. Dies verursachte die meiste Arbeit. Eigentlich lief alles ganz gut. Ich hatte Angst, da mir jemand zuvor von massiven Problemen berichtete.

Ich musste tatsächlich nur die Kopfzeile anpassen. Breit und nicht so hoch muss sie sein, dass hat etwas gedauert. Zumindest aber einfacher, als bei XING, mit diesen quadratischen Grafiken.

Nun, die neue Oberfläche ist sicherlich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Informationen, die bisher immer am rechten Rand zu finden waren, findest Du jetzt in der Fußzeile.

Anmerkung: Habe ich nachträglich geändert! Impressum, Letzte Beiträge, Kommentare und Tag Cloud stehen rechts. Der Rest (Kategorie, Kalender etc.) steht am Ende der Seite.

Auf den ersten Blick wirkt es meines Erachtens aber aufgeräumter.  Eventuelle ändere ich bei Gelegenheit noch die Schriftfarbe in der Fußzeile. Auch die Schriftgröße finde ich an manchen Stellen nicht passend, da zu groß.

Jetzt trinke ich, wie das Titelbild zeigt – neues Feature, erstmal einen leckeren Kaffee. Allen Lesern des Blogs an dieser Stelle einen guten Flug durchs Wochenende.

JoDePlane

  Viele Grüße

 Jörn

 

Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds – Teil 4 – Entwicklung des NAV

JoDeCon Abakus

Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds – Teil 4 – Entwicklung des NAV

Schon sind wir in Teil 4 der Reihe angelangt. Man sieht daran aber auch, wie umfangreich dieses Thema ist, selbst wenn weitere wichtige Komponenten gar nicht einfließen.

NAV

Zwischen Ausfall und Rückfluss steht die laufende Bewertung der Investments. Die einzige nicht Cash getriebene Komponente in der Darstellung. Lässt man die Fremdfinanzierung (Leverage) außen vor, dann ergibt die freie Liquidität zuzüglich die aufsummierte Bewertung der einzelnen Investments den NAV.

Füllbild - JoDeBookSeine Darstellung ist in der Modellrechnung, der Zu- und Abflüsse, eigentlich nicht unbedingt erforderlich. Sie bietet aber dem Investor einen besseren Einblick, welche Entwicklung im Portfolio erwartet wird. Es ist eben  schon eine lange Zeit, in der sich sich einiges hinter den „verschlossenen Türen“ abspielt, ehe reale Ergebnisse vorgezeigt werden können. Außerdem ist die Simulation wichtiger Bestandteil bei der Einwerbung des Fondskapitals.

In der Modellrechnung nutze ich Bewertung und NAV auch, um Ausfälle kenntlich zu machen, denn bei reiner Cash Betrachtung ist das Kapital ohnehin weg, so dass ich eigentlich nur die Zuflüsse erfassen muss.

Erweitern wir jetzt das Modell.

Plan-NAV

Die Ermittlung des NAV erfolgt ohne die eingezahlte Management Fee. Diese gilt quasi als „verloren“, da sie direkt nach Auszahlung an die KVG abfließt. Es bleibt also das Investment übrig, dessen Höhe durch eine Bewertung zum Fair Market Value (FMV) nach oben oder unten angepasst werden kann. Hierbei sollte die Bewertung nicht pauschal, sondern für jedes Investment einzeln erfolgen. Zuzüglich der geplanten Rückflüsse erhält man den jeweiligen Plan-NAV des Fonds.

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Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds – Teil 3 – Fondsvolumen und Abflüsse

JoDeCon Abakus

Modellrechnung eines Venture-Capital-Fonds – Teil 3 – Fondsvolumen und Abflüsse

Fondsvolumen

Das Volumen wurde bisher etwas zu wage angegeben. Daher gilt es jetzt, dieses näher zu spezifizieren. Abhängig vom jeweiligen Vertrag wird die von den Investoren zu tragende Management Fee entweder ins Volumen des Fonds eingerechnet oder aber es wird gesondert behandelt. Im angelsächsischen Raum spricht man daher auch von der Management Fee inside Commitment (zu mindestens 95% in der Praxis der Fall) und der Management Fee outside Commitment, also zusätzlich zum Commitment  zu erbringen.

Ich will es mir hier einfach machen, also wähle ich die Standardvariante. Da ich im Musterfall auch nicht wie ansonsten üblich, die Bezugsgröße für die Berechnung oder den Prozentsatz variable gestaltet habe, lässt sich die Management Fee einfach pro Quartal ermitteln. Der Teil, der als Management Fee abfließt kann nicht mehr investiert werden.

Üblich wäre es z.B. die Bezugsgröße der Management Fee am Ende der Investmentperiode, die ersten 5 Jahre, vom gezeichneten Kapital – Committed Capital – auf den jeweiligen Stichtags-NAV zu ändern. Vielfach sind die Prozentsätze bei der Management Fee anfänglich höher und reduzieren sich später einmalig oder in staffelform. Da sind die Berater sehr findig, um dem Backoffice und den Softwareanbietern später das Leben schwer zu machen. 

Die geplante Investitionssumme und die vorkalkulierte Management Fee erlauben es, das in etwa erforderliche Fondsvolumen zu bestimmen.

Was mir noch fehlt ist die Anzahl der geplanten Investments. Aus meiner Erfahrung sollten es unter Beachtung einer ausreichenden Risikostreuung schon mindesten 20 Investments in unterschiedliche Unternehmen entsprechend der hier nicht näher angesprochenen Anlagestrategie sein.

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